Sehr
geehrter Ratsvorsitzender,
sehr
geehrte Ratskolleginnen und -kollegen,
sehr
geehrte Gäste,
mein
heutiger Bericht umfasst folgende Bereiche:
·
die
Einweihung der Geschichts- und Erinnerungstafel für ZwangsarbeiterInnen,
·
die
Einweihung des Großschiffsliegeplatzes im Hafen Brake,
· Bürgermeister
im Dialog, ein regelmäßiger Austausch von niedersächsischen BürgermeisterInnen
mit LandesministerInnen,
·
Aktionstag
Brake räumt auf,
·
Dialog
mit SchülerInnen des Gymnasium Brake und des Jade-Gymnasiums,
·
Kommunale
Wärmeplanung,
·
Flüchtlingssituation/Flüchtlingsunterkunft,
·
Weitere
Terminwahrnehmungen,
·
Termine
der stellvertretenden BürgermeisterInnen.
Am
26.01.2023 fand die Einweihung der Geschichts- und Erinnerungstafel für ZwangsarbeiterInnen
vor dem Friedhof in der Poggenburger Straße statt. Diese Geschichts- und
Erinnerungstafel ist ein Folgeprojekt des im Jahre 2018 an gleicher Stelle realisierten
Mahnmals. Initiiert wurde das Projekt von SchülerInnen des Gymnasiums Brake und
Ihrer Lehrerin Edda Grafe mit meiner Unterstützung und Unterstützung des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Ich
habe dieses Projekt sehr gern unterstützt, denn gemeinsam mit dem Mahnmal
bildet die Geschichts- und Erinnerungstafel ein sichtbares Zeichen für die
Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und für die Bewahrung des Andenkens an
die in Brake (Unterweser) zu Tode gekommenen ZwangsarbeiterInnen. Das Gedenken
sollte zugleich Würdigung der Opfer und fortwährende Aufklärung über das Geschehene
sein.
Ich
bin den SchülerInnen sehr dankbar, dass sie das Projekt umgesetzt haben. Sie
haben damit auch gezeigt, dass sie sich mit einer der dunkelsten Zeit unserer
Geschichte auseinandersetzt und ein Zeichen gegen das Vergessen gesetzt haben.
Am
20.02.2023 wurde im Hafen Brake die Sanierung eines Großschiffsliegeplatzes abgeschlossen
und in Betrieb genommen. Sie alle wissen, dass der Hafen für unsere Stadt eine
herausragende wirtschaftliche Bedeutung hat und zudem 2.500 Menschen direkte
und indirekte Arbeitsplätze bietet.
Damit
der Hafen auch zukünftig wettbewerbsfähig bleibt und weiterhin eine weltweit
führende Rolle im Bereich Agri-Produkte spielt, war die Instandsetzung des
Großschiffsliegeplatzes ein sehr wichtiges Projekt, das nur fertiggestellt
wurde.
Der Hafen
und auch unsere Stadt unterliegen einem stetigen Wandel und wir müssen uns den
daraus resultierenden Herausforderungen stellen. In meinem Grußwort zur
Inbetriebnahme des Großschiffsliegeplatzes habe ich auch die Problemstellungen
angesprochen und Lösungen angemahnt.
Die
dringlichsten Herausforderungen der kommenden Jahre sind:
· Entwicklung
der Hafenrandzone, sprich Innenstadtentwicklung vs. Hafenbetrieb. Hier erwarte ich ein Entgegenkommen der Hafenwirtschaft.
· die
finanzielle Unterstützung des Landes bei der Realisierung der Golzwarder
Spange, die ja politisches Ziel aller im Rats vertretenen Fraktionen und
Gruppen ist,
·
Fahrrinnenanpassung
der Weser,
·
Lärmproblematik
Rangierbetrieb im Bereich Weserstraße.
Bei
all diesen Herausforderungen habe ich aber auch deutlich gemacht, dass wir
Braker auf unseren Hafen stolz sind und wir die Hafenwirtschaft in ihrer
weiteren Entwicklung unterstützen werden. Das darf aber keine Einbahnstraße
sein, wovon ich aber auch nicht ausgehe.
Vom
17. bis 18.02.2023 nahm ich an einem Treffen von 25 niedersächsischen
BürgermeisterInnen teil, das unter dem Motto „BürgermeisterInnen im Dialog“
steht. In diesem Jahr kam es zu einem Austausch mit Wirtschaftsminister Lies
und Europaministerin Osigus. Ein hoch interessanter Austausch, in dem nicht mit
Kritik und Verbesserungsvorschlägen, z. B. in der Fördergeldlandschaft, gespart
wurde. Für mich ein sehr gutes Format, dass ich nicht missen möchte.
Der
regelmäßige Austausch mit BürgermeisterInnen aus ganz Niedersachsen zeigt mir
aber immer wieder – die Herausforderungen, Sorgen und Nöte der Kommunen sind
überall fast identisch.
Am
25.02.2023 fand der Aktionstag „Brake räumt auf“ statt. Diese Müllsammelaktion,
die ich im Jahr 2016 ins Leben gerufen hatte, erfreut sich weiterhin einer
hohen Akzeptanz bei den Brakerinnen und Brakern und auch einer stetig hohen
Teilnehmerzahl.
Am
Samstag waren dann knapp 100 Einzelpersonen, Familien und Mitglieder von
Vereinen, Organisationen und auch Mitglieder der im Rat der Stadt vertretenen Fraktionen/Gruppen
von CDU, SPD und WGB/FDP im Stadtgebiet unterwegs und haben in den drei Stunden
der Sammelaktion, 10 m³ Müll gesammelt. Auch knapp 20 ukrainische
Kriegsflüchtlinge haben geholfen. Tenor der Kriegsvertriebenen: Ihr tut so viel
für uns, wir fühlen uns in Brake gut aufgehoben, da möchten wir auch etwas für
Euch tun. Eine sehr schöne und wohltunende Geste, wie ich finde.
Insgesamt
betrachtet war es wieder ein sehr gutes Sammelergebnis, aber auch ein zweifelhafter
Erfolg. Mir ist es absolut unverständlich, warum Mitmenschen ihren Abfall
achtlos in die Gegend werfen. Aber nicht nur das achtlose Wegwerfen, sondern
auch das gezieltes Ablegen „Loswerden von Müll“ wird immer häufiger.
Manche
Zeitgenossen betreiben einen hohen Aufwand, um ihren Müll in der Natur zu entsorgen.
Da werden alte Elektrogeräte oder auch Batterien und sonstige Schadstoffe in
Waldstücken oder an anderen entlegenen Stellen entsorgt. Um diese Plätze zu
erreichen, musste schon viel an Wegstrecke zu Fuß zurückgelegt werden.
Es
hat sich offensichtlich noch immer nicht überall herumgesprochen, dass alte
Elektrogeräte und Schadstoffe kostenlos bei der Deponie in Käseburg abgegeben
werden können. Das achtlose Wegwerfen fiel insbesondere im Bereich von
Einkaufszentren auf. Nicht nur in der Weserstraße sondern auch in der
Sinaburger Straße, in der Kirchenstraße und der Bahnhofstraße. Unzählige
Kassenbons, Plastikflaschen, Umverpackungen und weiterer kleinteiliger Abfall. Aber
auch Reifen und Einkaufswagen wurden in den Gräben bzw. im Siel entsorgt.
Ich möchte
mich auf diesem Weg nochmals bei allen Teilnehmenden für das Mithelfen und das
Engagement sehr herzlich bedanken. Mit dieser Gemeinschaftsaktion haben wir
Brake ein Stück sauberer gemacht und wieder auch ein Zeichen für umweltgerechtes
Verhalten gesetzt.
Am
13.01.2023 besuchte ich die 8. Klasse des Jade-Gymnasium und am 09.03.2023 hatte
ich hier im Ratssaal zwei 8. Klassen des Gymnasium Brake zu Besuch, die sich im
Rahmen des Politikunterrichtes über die Aufgaben eines Bürgermeisters bzw. des
Rates und der Fachausschüsse informierten. Zudem war Zeit, die vielfältigen
Fragen der SchülerInnen zu beantworten.
Ein
aus meiner Sicht sehr guter Austausch mit den Jugendlichen, der regelmäßig
wiederholt werden soll. Mir ist es wichtig, Jugendlichen, die ggf. die
Kommunalpolitiker von morgen sind, Kommunalpolitik transparent darzustellen und
einen Einblick in die Entscheidungsprozesse zu geben. Zudem habe ich die
Jugendlichen animiert, sich für ihre Interessen einzusetzen, diese auch längerfristig
zu verfolgen, da die Umsetzung von Ideen und Zielen manchmal einen langen Atem
braucht. Das Thema Jugendbeteiligung konnte ich sehr gut am Umsetzungsprozess
des Skateparks verdeutlichen. Zwei
Termine, die Spaß gemacht haben.
Ein
Thema, das uns in den kommenden Jahren sehr intensiv beschäftigen wird, ist die
kommunale Wärmeplanung. Wie Sie vielleicht wissen, verpflichtet das niedersächsische
Klimaschutzgesetz alle Mittel- und Oberzentren zur Erstellung einer kommunalen
Wärmeplanung, die spätestens am 31.12.2026 vorliegen muss. Ab dem 01.01.2027
sind im Laufe von 5 Jahren mind. 5 Maßnahmen aus der Wärmeplanung umzusetzen.
In
der Wesermarsch sind Brake (Unterweser) und Nordenham davon betroffen und
müssen verpflichtend eine kommunale Wärmeplanung erstellen. Laut niedersächsischem
Klimagesetz erhalten wir für die Jahre 2024 bis 2026 pro Jahr jeweils 16.000
Euro Grundförderung plus 0,25 Euro pro Einwohner. Über den Drei-Jahres-Zeitraum
werden es somit knapp 59.000 Euro sein.
Ich
möchte Sie bereits jetzt informieren, dass wir uns mit dem Thema beschäftigen.
Eine kommunale Wärmeplanung können wir aus der Verwaltung heraus nicht
durchführen. Hierfür ist spezielles Fachwissen und Know Hoff, u. a. von
Energieversorgungsunternehmen, zwingend erforderlich. Wir sind derzeit in
Vorbereitungen die kommunale Wärmeplanung auszuschreiben, um diese in 2024
durchzuführen und uns ab 2025 mit dem Umsetzungsprozess, der 2027 laut Gesetz
beginnen muss, auseinander zu setzen. Ob die angekündigten Fördermittel für die
Erstellung der kommunalen Wärmeplanung ausreichen werden, wird die
Ausschreibung zeigen. Mit dem Thema beschäftige ich mich schon etwas länger und
wir hatten im Fachausschuss auch schon kurz berichtet.
Zur
Erreichung der Klimaziele und langfristig auch der Klimaneutralität ist eine
kommunale Wärmeplanung zwingend erforderlich, da eine Betrachtung des gesamten
Energiesystems vorgenommen wird. Mit dem Ergebnis müssen wir eine strategische
Ausrichtung ableiten und Infrastrukturlösungen für die zukünftige Wärmeversorgung
entwickeln. Das können wir nicht alleine, dafür brauchen wir kompetente
Partner, wie z. B. die EWE und ggf. weitere Player, die wir heute noch gar
nicht kennen.
Was
beinhaltet der Gesamtprozess? Eine kommunale Wärmeplanung besteht aus folgenden
Prozessschritten: Bestandanalyse, Potentialanaylse und der Aufstellung des
Zielszenarios. Darauf folgend kommt ab 2027 die Wärmewendestrategie, sprich der
Umsetzungsprozess.
Die
Wärmelandschaft wird sich grundlegend verändern. Heute haben wir bei der Wärmeversorgung
eine homogene Versorgungsstruktur, die zu über 95 % von Erdgas und Strom geprägt
ist und in der Regel durch einen Anbieter abgedeckt wird.
Das
wird sich ändern und wir werden einen bunten Mix bekommen. Monovalente Wärmepumpen
in Einfamilienhaus-Wohngebieten, Nahwärmenetze u. a. mit Biomethangasversorung,
Industrieabwärme oder BHKW/Brennstoffzelle oder auch Kaltwärmenetze sind in der
Diskussion, um nur einige Möglichkeiten zu benennen.
Ich
bin mir sicher, in Sachen Wärmeplanungen werden die nächsten Jahre spannend und
herausfordernd. Je eher wir mit der Planung anfangen, desto mehr Zeit haben wir
für den Umsetzungsprozess.
Als
nächsten Punkt in meinem Bericht möchte ich noch in aller Kürze auf die Lage im
Bereich Kriegsvertriebenen/Asylbewerber und der Sammelunterkunft eingehen. Wir
hatten Ende September vergangenen Jahres eine neue Erfüllungsquote erhalten.
Von dieser Quote haben wir bereits knapp 60 % erfüllt und liegen damit in der
Wesermarsch an der Spitze. In Brake (Unterweser) leben derzeit 287
Kriegsvertriebene und 129 Asylbewerber, insgesamt 416 Personen, die in 97
Wohnungen, die von der Stadt angemietet wurden, untergebracht sind. Die Kostenerstattung
läuft über die Fallpauschale für Asylbewerber bzw. dem Job-Center bei den
Kriegsvertriebenen aus der Ukrainie.
Derzeit
erhält der Landkreis Wesermarsch ausschließlich Asylbewerber zugewiesen, die
überwiegend aus der Türkei, Syrien, Afghanistan, Russland, aber auch aus Afrika
und teilweise auch aus Südamerika kommen. Häufig einzeln reisende Männer, aber
auch einige Familien. Die Unterbringung der Alleinreisenden gestaltet sich
schwierig, da in der Regel Wohngemeinschaften gebildet werden müssen. Hier
besteht die Herausforderung, dass meine Mitarbeitenden auf Nationalität,
Religion und weitere Umstände achten müssen, um Konflikte zu vermeiden. Keine
leichte Aufgabe, die aber gut gemeistert wird.
Da
der Landkreis keine Zuweisungen von kriegsvertriebenen Menschen aus der Ukraine
erhält, ist die Sammelunterkunft weiterhin nicht belegt und wird im sogenannten
Stand-By-Betrieb gehalten. Die Finanzierung ist durch Landes- und Bundesmittel zunächst
weiterhin gesichert, so dass alle BürgermeisterInnen in Absprache mit dem
Landrat die Entscheidung getroffen haben, die Sammelunterkunft bis September im
Stand-By-Modus weiter zu betreiben, da nicht sicher ist, wann mit Zuweisungen
von Kriegsvertriebenen gerechnet werden kann. Abbauen ist derzeit keine Option,
denn wenn wir abbauen sollten und dann weitere Kriegsvertriebene zugewiesen
werden, haben wir in einigen Kommunen Unterbringungsprobleme.
Auch
eine Belegung der Sammelunterkunft mit alleinreisenden Asylbewerbern ist für
mich keine Option, weil die vertragliche Regelung für die Sammelunterkunft das
aus meiner Sicht nicht zulässt. Ich erwarte von den anderen
Wesermarschkommunen, dass sie alle Anstrengungen unternehmen, die Asylbewerber
in den jeweiligen Kommunen unterzubringen. Brake (Unterweser) hat sein Soll
derzeit mehr als gut erfüllt – andere Wesermarschkommunen sind jetzt zunächst
gefragt.
Nachfolgenden
noch eine kleine Auswahl an weiteren, aus meiner Sicht wichtigen Terminen, die ich seit Anfang des Jahres wahrgenommen
habe:
·
Teilnahme
an allen Jahreshauptversammlungen der Braker Ortswehren und der Jugendfeuerwehr,
· Neujahrempfänge
der IHK , der Freien- und Hansestadt Bremen und der Kreislandvölker Wesermarsch/Friesland,
·
Seminar
für Schiedspersonen am 14.01.2023,
·
Kennenlerngespräch
mit dem neuen Niederlassungsleiter NPorts Brake, Herrn Helten am 26.01.2023,
·
Gespräch
mit Herrn Minister Lies und Herrn Müller in Sachen Hafenentwicklung am 27.01.2023,
·
Veranstaltung
des NLWKN zum Rönnelausbau am 14.02.2023,
·
Regionaldialog
des OOWV am 16.02.2023,
·
Treffen
der Interessengemeinschaft Wasserstoff in der Wesermarsch am 21.02.2023,
·
Gespräch
mit einem Vertreter der Landesschulbehörde zum Thema Ganztagsschule am 28.02.2023,
·
Jubiläumsfeier
50 Jahre Famila in Brake am 01.03.2023,
·
Netzbeiratssitzung
der EWE am 15.03.2023,
·
Verabschiedung
Kreisbrandmeister Heiko Basshusen am 18.03.2023.
Abschließend
noch die Termine der stellv. BürgermeisterInnen:
Ein Termin 5
Termine 2
Termine
Jaqueline Günther |
Uwe Seyberth |
Ursula Schinski |
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10.03.2023 – Diamantene Hochzeit |
19.12.2022 – 85. Geburtstag |
23.02.2023 – Goldene Hochzeit |
|
02.01.2023 – 85. Geburtstag |
17.03.2023 – 85. Geburtstag |
|
05.01.2023 – Diamantene Hochzeit |
|
|
14.02.2023 – 85. Geburtstag |
|
|
10.03.2023 – 85. Geburtstag |
|
Damit
endet mein heutiger Bericht.
Vielen
Dank, dass Sie mir zugehört haben.